Rinderwirtschaft benötigt dringend Sonderinvestitionsprogramm
Investitionen in die Tierhaltung sind für Bäuerinnen und Bauern Entscheidungen mit weitreichender Wirkung. Daher wollen die Projekte gut geplant sein und finanzierbar sein. Die Entwicklungen der Märkte sind schwer zu prognostizieren. Umso wichtiger ist es, dass die politischen Rahmenbedingungen für den Stallbau stabil sind und nicht nach wenigen Jahren geändert werden. Das würde weitere Investitionen nach sich ziehen. Die Landwirtschaftskammer OÖ untermauert daher die Forderung nach einem Sonderinvestitionsprogramm für die Tierhaltung, um die verhaltene Investitionsbereitschaft der tierhaltenden bäuerlichen Betriebe anzukurbeln.
„Damit unsere Bäuerinnen und Bauern dieses Potenzial ausschöpfen können, braucht es klare Vorgaben seitens des Tierschutzes, Marktmöglichkeiten und finanzielle Unterstützung durch Investitionsförderungen. Eine marktkonforme schrittweise Weiterentwicklung ist im Sinne der Landwirte. Die alleinige Forderung nach immer höheren Produktions- und Haltungsstandards ist zu wenig. Konsumentinnen und Konsumenten, aber auch Großküchen, Gastronomie und der Handel müssen die in Umfragen bekundete Bereitschaft mehr zu bezahlen, auch tatsächlich unter Beweis stellen. Lippenbekenntnisse bei Umfragen reichen nicht aus, um die heimische Qualitätsproduktion von Fleisch abzusichern“, betont Karl Dietachmair, Kammerdirektor der Landwirtschaftskammer OÖ.
Die OSI Europe Foodworks GmbH ist ein bedeutender Akteur in der europäischen Fleischindustrie mit Schwerpunkt auf Rind- und Geflügelfleisch. „Der österreichische Rindersektor ist gut für die Zukunft aufgestellt – mit einer starken Basis in der gesamten Wertschöpfungskette, hoher Innovationsfähigkeit und gelebter Regionalität“, ist der Managing Director Europe von OSI Europe Foodworks GmbH, Erik Schöttl, überzeugt.
Am Schlachtrindermarkt zeichnete sich 2024 eine allgemein positive Preisentwicklung ab, die sich zu Jahresbeginn 2025 auch weiter fortsetzt. „Regional knappere Schlachtzahlen, geringe Lagerbestände an Rindfleisch sowie speziell auch die dynamische Exportnachfrage europaweit haben zur Marktentlastung und zur positiven Preisentwicklung beigetragen. Diese Preissteigerungen sind für die Bauern dringend notwendig, um ein entsprechendes Einkommen in der Rindfleisch-Produktion zu erzielen", ist DI Johannes Minihuber, Geschäftsführer Österr. Rinderbörse, überzeugt.