Jännerloch und Maul- und Klauenseuche erschwerten Start ins Schweinejahr 2025
Vor diesem Hintergrund und einem um diese Jahreszeit üblicherweise schwächelnden Fleischmarkt entstand Preisdruck. Zusätzlich kam Mitte Jänner die Hiobsbotschaft über einen Ausbruch der Maul- und Klauenseuche im deutschen Bundesland Brandenburg, was für die gesamte deutsche Fleischwirtschaft ein Schock war. Die Exporte von deutschem Fleisch nach Asien beziehungsweise England wurden sofort gestoppt. Anstelle der Nutzung dieser Exportventile war die deutsche Fleischwirtschaft gezwungen, den Ausfall der Drittmärkte durch preisgünstige Verkäufe am Binnenmarkt zu kompensieren. Der Erzeugerpreis in unserem Nachbarland verlor folglich 20 Cent.
Seuchenfreiheit ist immer ein Vorteil
Während sich am heimischen Markt mit Anfang Februar eine Entspannung abzeichnete, das heißt die Überhänge konnten gänzlich abgebaut werden, berichten deutsche Marktbeobachter von andauernden Absatzschwierigkeiten. Während Deutschland diesbezüglich weiter schwächelt, profitieren andere Mitgliedstaaten vom deutschen Dilemma. Positiv für die deutsche Vieh- und Fleischwirtschaft ist zwar, dass es außer dem einen Ausbruchsfall in Brandenburg keine weiteren nachgewiesenen MKS-Fälle mehr gab. Trotzdem bleibt die Exportsperre in die meisten Drittstaaten aufrecht. Diese Restriktion könnte bis zu einem Jahr andauern. Dementsprechend versuchen andere Mitgliedstaaten dieses Vakuum in England beziehungsweise Südkorea aufzufüllen, unter anderem auch Österreich. Speziell die sehr umfangreichen Exporte von Schweinebäuchen nach Südkorea haben dadurch zusätzlich an Fahrt aufgenommen. Unter anderem deshalb konnte die Österreichische Schweinebörse den Jänner-Preisrückgang um 5 Cent geringer gestalten als Deutschland.
Österreich ist Spitze im internationalen Preisvergleich
Die EU-Kommission hat die Schweinepreise des Jahres 2024 für die Handelsklasse E in den 27 EU-Mitgliedstaaten analysiert und aufgelistet. Dabei bestätigt sich einmal mehr die führende Position Österreichs beim Jahresdurchschnittswert. Demnach konnten mit 226 Euro netto je 100 Kilogramm Schlachtkörper um 17 Euro mehr als der EU-Durchschnitt erzielt werden. Deutschland lag 8 Euro darunter. Dieser Vergleich bezieht sich auf die Handelsklasse E, wobei Insidern bekannt und bewusst ist, dass die Preismaske der Österreichischen Schweinebörse für die Handelsklasse S noch um mehrere Cent höhere Aufschläge erzielt, während in Deutschland dies nur mehr im geringen Umfang der Fall ist.
Eine noch deutlichere Bestätigung dafür, dass hohe Qualität, hoher Gesundheitsstatus und Seuchenfreiheit, gepaart mit einer professionell organisierten Schweinepreisbildung und Vermarktung, zu einem bestmöglichen Erzeugerpreis führt.
Eine noch deutlichere Bestätigung dafür, dass hohe Qualität, hoher Gesundheitsstatus und Seuchenfreiheit, gepaart mit einer professionell organisierten Schweinepreisbildung und Vermarktung, zu einem bestmöglichen Erzeugerpreis führt.