Handelsdünger aus Gülle gewinnen

Die Steiermark gilt als Vorreiterin innovativer landwirtschaftlicher Lösungen. Mit dem EIP-Projekt Ammosafe wurde eine vielversprechende Technologie zur emissionsarmen Gülledüngung vom Labor in eine praxistaugliche Größe skaliert. Ziel war es, aus Gülle einen marktfähigen Stickstoffdünger zu gewinnen und gleichzeitig phosphor- und kaliumreiche, stickstoffarme Gülle zu erzeugen. Dies gelingt durch die Abtrennung von Ammoniumstickstoff mithilfe von Branntkalk und Schwefelsäure, wodurch Ammoniumsulfat-Dünger entsteht.
Effiziente Güllenutzung: Ammosafe zeigt neue Wege
Obwohl beispielsweise der Handel mit Rohgülle derzeit als wirtschaftlich effizienter gilt, bietet Ammosafe eine interessante Alternative - insbesondere für Regionen, in denen der Güllehandel an seine Grenzen stößt oder in denen die Lagerkapazität begrenzt oder logistische Herausforderungen bestehen. Darüber hinaus kann das Verfahren Landwirtinnen und Landwirten mehr Flexibilität bieten, was nicht nur Arbeitsspitzen reduzieren, sondern auch Vorteile für eine bodenschonendere Bewirtschaftung mit sich bringen kann. So können Landwirtinnen und Landwirte ihre Düngung besser an die Bedingungen ihrer Felder anpassen. Wenn politischer Wille und entsprechende Finanzierung vorhanden sind, könnte dieses System auch zur Reduktion von Ammoniakemissionen beitragen.
Die LK Steiermark war die Lead-Partnerin des Projekts und spielte eine zentrale Rolle bei der Umsetzung. Unser Dank gilt allen Projektpartner:innen für die erfolgreiche Zusammenarbeit, die den Erfolg dieses Projekts erst möglich gemacht hat.
Das Projekt wurde von Bund, Ländern und der Europäischen Kommission gefördert und lieferte wertvolle Erkenntnisse für eine nachhaltige Güllewirtschaft. Weitere technische Optimierungen sind notwendig, um eine konkurrenzfähige Lösung zu entwickeln. Hierfür ist ein Folgeprojekt erforderlich. Nähere Informationen zum Projekt und den Ergebnissen sind online unter folgendem Link verfügbar.
Derzeit ist die LK Steiermark in einem weiteren Projekt tätig, in dem ein alternativer Ansatz zur Gülleaufbereitung getestet wird.